Das meiste, was der Tag uns bringt, ist schicksalhaft. Wir haben es nicht bestellt und nicht vereinbart. Es passiert uns. Darin besteht die Schwierigkeit unseres Lebens: wir können es nur sehr eingeschränkt planen. Es kommt uns Tag für Tag etwas dazwischen. Wir kommen eigentlich nur schrittweise zu dem, was wir vorhatten und auch nur dann, wenn wir in ständiger Geistesgegenwart das Dazwischengekommene sichten und sortieren in „nötig“ und „unnötig“. Die Entscheidungskraft, die wir dafür ständig in Bereitschaft halten müssen und dann auch immer von neuem zum Einsatz bringen müssen, ohne dabei die Übersicht zu verlieren, die ist ganz schön groß. Da bleibt für die Bearbeitung dessen, was wir wirklich vorhatten, manchmal nicht mehr viel Kraft und Energie übrig.
Alles Schicksalhafte indessen unbesehen abzuweisen, erweist sich gar nicht so selten unserem wirklichen Anliegen nicht zuträglich. An der Wachsamkeit und der Entscheidungsleistung kommen wir bei unserer Lebensführung nicht vorbei. Manches Schicksalhafte sollten wir nicht übersehen. Wir wissen ja nicht, wer dahinter steckt.
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