Das Denken in seinen Begrenzungen und in seinen Möglichkeiten.

Das Denken der Irdischen findet statt in den Strukturen des Irdischen. Das, was sich dort ereignet an Bewegungen, ist wahrnehmbar, registrierbar und messbar.

Sagen diese Wahrnehmungen und Aufzeichnungen was aus über die Inhalte des Denkens?

Über das Erleben?

Ist das Leben des Geistes in den Strukturen fassbar? Dort in seinen Inhalten fassbar?

Doch wohl nur in seinen Auswirkungen auf die Strukturen? Oder?

Keine Sprache, keine Schrift kann die Strukturlosigkeit des Geisteslebens ganz erfassen.

Nein, nur die Auswirkungen, die das Geistige in der Struktur auslöst und hinterlässt. Nein, so ist kein Erleben wirklich fassbar, wirklich vollständig übertragbar.

So ist keine Beziehung vollkommen verständlich, vollkommen erklärbar.

In Beziehungen scheint mir alles drin zu sein, aber bei weitem nicht alles zugänglich.

Für den täglichen Umgang mit Beziehungen ist diese Erkenntnis von grundlegender Bedeutung.

Niemand soll glauben, einen anderen jemals ganz verstehen zu können. Ganz durchschauen zu können. Ganz Herr zu werden über seine Verhältnisse. Keiner wird jemals ganz Herr in seinem eigenen Haus, ganz Herr seiner selbst, schon gleich gar nicht der Herr der Welt.

Wir haben die Fähigkeiten, hier in dieser Welt mit uns und der Welt einigermaßen zurechtzukommen. Das aber auch nur mit großem Fleiß im Umgang mit dieser Welt und dem Erkennen und Erfahren und Registrieren der vielen Auswirkungen, die unser Umgang mit dieser Welt ausgelöst und bewirkt hat.

Wer viel umgegangen ist mit dieser Welt, kommt zu Einsichten in sein eigenes Verhalten und Einsichten in die Auswirkungen, die sein Verhalten auf seine Umgebung in dieser Welt hatte.

Wer viel umgegangen ist, der mahnt zu Geduld und zu Langmut mit sich und mit dieser Welt.

Bei allem Bemühen um Annäherung an die Inhalte von Beziehungen, das, was wir wahrnehmen können von anderen und von uns selbst, es wird dadurch nicht sehr viel mehr.

Mit dieser Einsicht müssen wir Irdischen arbeiten und leben.

Die Möglichkeiten unserer Sprache und unserer Schrift sind begrenzt. Der Umgang selbst, der gewiss manchmal noch Einiges an Einsicht dazu tun kann, auch der ist begrenzt. Immerhin der könnte reichen, um verträglich mit uns und den anderen umzugehen.

Unsere Träume könnten auch noch weitere hilfreiche Einsichten liefern.

Diejenigen, die allen Ernstes zu einem guten Umgang miteinander gelangen wollen, die können da hinkommen, dass sie das schaffen.

Aus der Welt der Gefühle kommen Wegweiser.

Die Gefühlswelt ist ein Ausläufer der Strukturlosigkeit des Geisteslebens. Sie ist die Zwischenwelt zwischen Struktur und Strukturlosigkeit.

Das Ich hat die Fähigkeit zu Einsichten in diese Zwischenwelt.

Wir können nur das wahrnehmen und registrieren, das in Strukturen angekommen ist.

An das Wunder des Lebens kommen wir Erdenkindern nicht heran. Unsere Werke – beispielsweise unsere Rechner – schon gleich gar nicht.

Wer daran glaubt, wird in seinem Hochmut verschwinden. Hoffentlich sieht der sich eines Tages wieder!?