Beispiel: Paartherapie

Erstens: der Schlüssel zum Erfolg bei jeder Vermittlung liegt im gegenseitigen Verstehen. Der Erfolg einer Vermittlung reicht soweit, wie das Verstehen beider Seiten reicht. Stockt das Verstehen auf einer Seite, hört hier die Vermittlung auf. Liegt nur auf einer Seite eine Bereitschaft zum Verstehen der anderen Seite vor, ist jeder Vermittlungsversuch vergebens.

Zweitens: liegt auf beiden Seiten die Bereitschaft zum gegenseitigen Verstehen vor, dann kann die Arbeit des Vermittlers beginnen. Sie besteht bei beiden aus einer getrennt voneinander durchgeführten Persönlichkeitsdiagnostik.

Drittens: zu einem tiefgründigen Verstehen eines anderen gehören:

die gründliche Erforschung seiner Lebensgeschichte,

eine von mir entwickelte Funktionsdiagnostik.

Bei jedem Beziehungsproblem mit Tiefgang sind diese beiden Untersuchungsmaßnahmen nötig. Ohne sie keine Verständigung.

Viertens: ist die Persönlichkeitsdiagnostik auf beiden Seiten abgeschlossen, erfolgt vom Mediator die Darstellung eines Lösungsweges. Dieser Vortrag sollte von keiner Seite durch ständiges Dazwischenreden gestört werden, sondern zur Kenntnis genommen werden und im Stillen bedacht werden..

Fünftens: in weiteren Dreiertreffen ist Zeit und Gelegenheit zu einer problembezogenen Debatte und Auseinandersetzung. Jede Verständigung ist ein Kompromiss. Es gibt Kompromisse die besser sind als vorher von beiden Seiten gedacht.

Sechstens: es sollte jedem der beiden klar sein, dass das, was einem gescheiterten Vermittlungsversuch folgt, ein Richterspruch, also ein Spruch, bei dem es keine Mitsprache mehr gibt.