Es geht dabei  immer um die Entwicklung des Ich. Und zwar immer um die Entwicklung der Fähigkeiten, die ihm ein eigenständiges Leben ermöglichen.

Am Anfang besteht das Hauptanliegen des Ich in der Aneignung einer notwendigen „Lebenstechnik“, also einer angemessenen Umgangsweise mit sich selbst und mit den Menschen, Tieren, Gegenständen seiner Umgebung.

Entwicklungsmängel betreffen also immer notwendige Fähigkeiten des Ich.

Am Anfang des Lebens ist die Entwicklung höchst intensiv: täglich neue Themen und täglich sehr schnelles Fortschreiten der Fähigkeiten. Also sowohl qualitativ wie quantitativ ein sehr rasches Fortschreiten.

Hier ist die Gefahr des Zurückbleibens, des Nichtkönnens, des Versagens, der Verachtung durch die Gruppe, des Verlustes des eigenen Lebensmutes.… am allergrößten.

Diese Könnenslücken im späteren Leben nachzuholen verlangt vom Ich den größten Aufwand an Energie, an Geduld an Zuversicht.

Im späteren Leben lässt das Entwicklungstempo – qualitativ und quantitativ – nach. Die Gefahr des Zurückbleibens wird geringer. Sie verschwindet aber nie. Jedes Ich muss lebenslänglich ein Bewusstsein und eine Wachsamkeit für seine Entwicklung aufrechterhalten

die Entwicklungsgefahren der Frühzeit? Die Ursachen der frühen Entwicklungsmängel?

Die Fremdbestimmung: die Dressur.

Die Verwöhnung: die falsche Hilfe oder die Hilfe, die die Selbstständigkeit schwächt.

Die Vernachlässigung: Verlassenheit, Liebesmangel, Versorgungsmangel, Nichtbeachtung (Beispiel: alle Aufmerksamkeit auf das kranke Kind, keine Aufmerksamkeit auf das gesunde!), Verachtung, Unzuverlässigkeit (Unsicherheit).

Der Trainingsmangel: schlechtes Vorbild oder kein Vorbild, keine Einführung, keine Einsichten, keine Verbote, kein Realitätstraining.