Die Depression ist ein Kranksein des Ich. Das Ich sieht oder meint zu sehen, dass es nicht fähig ist und war, seinen Auftrag zu erfüllen.
Dies macht es wütend auf sich und die Welt. Denen beiden gibt es mehr oder weniger die Schuld. Die will er weiter bestrafen. Je nach Größe der Wut mehr oder weniger unnachsichtig.
Wer depressiv durchs Leben geht, ist eine Gefahr für sich und seine Umgebung. Stimmungen stecken an! Am meisten die, die nahe stehen, den Partner oder die Partnerin und die Kinder.
Depression ist Energie, die nicht zur Anwendung kam. Ist gestaute Energie.
In den Kindern kommt diese weitergegebene Energie oft zur Entladung. Aber oftmals undosiert. Meistens destruktiv. Bisweilen auch konstruktiv.
Der Genesungsweg liegt nicht in der Bestrafung, auch nicht in der undosierten Entladung, sondern in der Klärung:
was habe ich gekonnt, und was habe ich getan?
Möglich wäre ja auch, dass ich mich in meinem Auftrag geirrt habe.
Die letzte Klarsicht über meinen Auftrag und dessen Erfüllung liegt nicht in meiner Hand, weil ich vieles nicht verstehe. Kein Mensch kennt die Wege und die Vorhaben der Natur. Das ist keine Ausrede, das ist Wirklichkeit. Das letzte Urteil ist nicht Sache des Menschen.
Wir sollen tun, was wir können, solange es noch geht. Wer tut, was er kann, den verlässt die Wut.
Der Haderer ist immer der Verlierer.
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