Zur Frage der Dauerhaftigkeit.

Die Dauer menschlicher Paarbeziehungen hängt ab von den Gemeinsamkeiten. Von deren Qualität und von deren Quantität.

In der großen Biologie gibt es jede denkbare Dauer, von einmalig bis lebenslang.

Das Menschenkind braucht eine lange Fürsorge.

Entsprechend der Länge der Fürsorge sollte die Dauer der Eltern Beziehung sein. In der großen Biologie sehen wir aber dafür keine allgemeingültige Regelhaftigkeit. Es gibt dort zwar auch lebenslang, aber das ist keine Regel. Die weiblichen Lebewesen tragen die Last der Aufzucht sehr oft alleine. Für das Werden der Kinder in der großen Biologie scheint das aber keine besonders wichtige Rolle zu spielen.

Für das Werden des Menschenkindes scheint das jedoch eine sehr große Rolle zu spielen. Nämlich die qualitativ und quantitativ hochwertige Elternbeziehung.

Aus der Sicht des Menschenkindes scheint es mir wünschenswert, dass die Elternbeziehung hochwertig ist, also lebenslänglich.

Für dementsprechende menschliche Paarungen bedeutet das eine reife Ich-Leistung auf beiden Seiten. Also eine Prüfung, die nicht leicht zu bestehen ist.

Eine gelungene Paarung ist eine reife Ich-Leistung. Das kommt bei dieser Überlegung als Erkenntnis heraus.

Menschenkinder aus einer unglücklichen Elternbeziehung tun sich schwerer mit ihrer eigenen Ich-Entwicklung, schwerer als solche aus einer geglückten Elternbeziehung.

Wie es scheint, ist die Ich-Entwicklung bei den übrigen Lebewesen Bestandteil eines von der Natur mitgegebenen Gesamtentwicklungsprogramms. Im Gegensatz dazu ist die menschliche Ich-Entwicklung wichtigen Beziehungseinwirkungen weitgehend überlassen.

Wie alles Werden in der großen Biologie so ist auch dieses Werden, die menschliche Paarung mit ihren Folgen, nicht nur abhängig von primär mitgegebenen Ich-Programmen und später zugelassenen Ich-Entwicklungen, sondern auch von den Zufügungen und Eingriffen des Schicksals.

Hier leuchtet die alte Erkenntnis wieder auf: das Schicksal ist der Schöpfer und Lenker unseres Lebens, aber unser Ich ist aufgefordert zu aktiver Mitarbeit.

Keine Ausreden!

Die Problembearbeitung bleibt!

Die Ergebnisse fallen demnach für das Menschengeschlecht sehr variabel aus. Die Natur wird dafür ihre Gründe haben.

Das Ich des Menschen erscheint mir in seiner Orientierung dem Diesseits sehr weitgehend zugewandt. Wie dies seiner Beauftragung und Verantwortung entspricht.